Für eine auf TYPO3-spezialisierte Digital-Agentur eine provokative Frage, oder? Ohne Zweifel, TYPO3 ist ein mächtiges, vielseitiges, etabliertes CMS mit dem und an dem wir unsere Freude haben. Seit Jahren können wir mit diesem Open Source System selbst ausgefallene Projekte für unsere Kunden realisieren.
April 2017 Kategorie: Technology By christian
Doch auch TYPO3 hat seine Fallstricke: So sind beispielsweise Übersetzungen insbesondere auf Dateiebene im System nicht vollständig implementiert. Gerade bei unseren internationalen Projekten mit vielen Sprachen führt dies immer wieder zu … sagen wir, interessanten Herausforderungen auf Entwicklerseiten. Zwar haben wir einwandfrei funktionierende Workarounds entwickelt, diese sind jedoch in der Anpassung und Qualitätskontrolle immer sehr zeitaufwendig.
Zudem bereiten uns vor allem die Workspaces einiges Kopfzerbrechen: Vor für allem Kunden, die selbst ihre Website pflegen wollen und dabei einen redaktionellen Freigabeprozess implementieren, ist das TYPO3-Backend oft zu komplex. Auch hier werden mehrsprachig angelegte Websites schnell zum Content-Manager-Albtraum.
Die Lösung – vor allem für Projekte mittlerer Größe – kann daher durchaus NEOS sein. Wo Wordpress schon zu klein ist, die Pflege selbst gemacht werden will, da hat NEOS seine Nische. Als Offspring von TYPO3 sind einige Features unverkennbar. Und seit 2013 die erste Version dieses ebenfalls als Open Source ausgelegten CMS als live Version verfügbar ist, erfreut es sich zunehmender Beliebtheit.
Auch wir haben erste Projekte mit NEOS realisiert und sind angetan von der Schnelligkeit, Einfachheit und Bedienbarkeit des Systems. Vor allem Screendesigner und Content-Pfleger werden an NEOS ihre helle Freude haben: WYSIWYG ist an der Tagesordnung. Kein graues, komplexes Backend sondern bequemes Frontend-Editing machen das Ausbauen, Pflegen und Neuanlegen von Content zu einem wahren Erlebnis.
Für uns als Entwickler markant: Das ganze CMS wirkt frisch, man merkt dem System an, dass es von Grund auf neu entwickelt worden ist, kein Ballast vorheriger Versionen, keine Hemmschuhe, keine Restriktionen und nach neuesten Entwickler-Ideen und -Konzepten entworfen. Doch bei aller Euphorie ist eines auch klar: Viele, bei TYPO3 beispielsweise selbstverständliche Module oder Funktionen bietet NEOS (noch) nicht. Wir setzen auf dieses System als Alternative zu TYPO3 bei mittelgroßen Projekten, bei denen die redaktionelle Fremdbetreuung gewünscht ist. Man darf gespannt sein, wie sich der kleine Bruder von TYPO3 auch weiterhin entwickeln wird. Wir sind auf jeden Fall Teil dieser Geschichte.
Christian ist Fachinformatiker und Entwickler mit Schwerpunkt Backend und Frontend-Entwicklung TYPO3/NEOS bei PAINTS